Japanische Newschool Tätowierer

Elliott Wells

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Kräftige Farben und dicke Linien zeichnen die Tätowierungen von Elliot Wells aus, machen seinen ganz persönlichen Stil aus. Der Brite ist im Triplesix Studio in Sunderland im Nordwesten von Großbritannien tätig, wo er sich auf japanische Motive und insbesondere Pfingstrosen spezialisiert hat. Elliot Wells begann erst 2011 mit dem Tätowieren, er durchlief seine Ausbildung in zwei unterschiedlichen Studios in Kent und beschäftigte sich dort erst einmal mit dem Aufbau von Tätowiermaschinen, dem Mischen von Farben, dem Desinfizieren und Austauschen von Nadeln und ähnlichen handwerklichen Implikationen. Seine Berufung sieht er in den extrem farbigen Designs einer neojapanischen Schule, wobei er aber auch traditionell japanische Motive sticht. Es ist ganz klar: Elliot Wells mag es bunt, und je greller, desto besser. Er ist noch so neu im Geschäft, dass er nicht allzu viel Erfahrung mit Conventions sammeln konnte, aber nach eigenen Angaben arbeitet er daran. Interviews, die seine ambitionierten Ziele zeigen und deutlich machen, wieviel Spaß der Brite an seiner Arbeit hat, sind unter anderem im Ink Magazine nachzulesen.

Als sein großes Vorbild nennt Elliot Wells die deutsche Tattoo-Künstlerin Wendy Ramen vom Studio Conspiracy Ink. Er verweist insbesondere auf ihren neotraditionellen japanischen Stil und die herausragenden farbigen Arbeiten von ihrer Hand. Christrosen sind mit Sicherheit eine Spezialität von Elliot Wells, aber auch die eher geisterhaften Seiten des japanischen Tattoos beherrscht er hervorragend. Dämonen entwickeln sich bei ihm auch dem Rauch erloschener Lampen, und er schafft es, sogar monochrom schwarzen Tattoos noch ein farbiges Leben einzuhauchen, das seinesgleichen sucht. Seine Tätowierungen leben aus der strengen Linie heraus, dicke Konturen sind ganz typisch. Allerdings wirken die Designs trotzdem nicht plump: Elliot Wells versteht es meisterhaft, seine Farben so zu schattieren und in Nuancen zu modellieren, dass sich die Motive wie Reliefs und Skulpturen aus der Haut entwickeln. Farblich hält er sich zum größten Teil an die Konventionen der japanischen Tätowierkunst: Pfingstrosen sind auch bei Elliot Wells in Rottönen gehalten (okay, zugegeben: manchmal wird es pink), Oni sind grün oder rot. Elliot Wells arbeitet mit einer normalen Tätowiermaschine, weiß aber um die Besonderheiten der Tebori Technik.

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